Carolin / 02.07.2021
Beim Hausbau bleibt es nicht nur bei der Planung des Roh- und Innenausbaus. Auch die Außenanlage gehört zum wichtigen Teil des Hauses und muss komplett neu angelegt und geplant werden. Da diese Arbeiten zu den Baunebenkosten gehören, werden sie oft übergangen, unterschätzt oder stiefmütterlich behandelt. Aus diesem Grund haben wir Ihnen in diesem Artikel übersichtlich zusammengefasst woran Sie unbedingt denken sollten, welche Kosten auf Sie zukommen und warum sich eine Investition in die Außenanlage schon während der Planung lohnt.
Zu den Baunebenkosten für die Außenanlage gehört unter anderem die Umsetzung von:
Da die Kosten für die Außenanlage einen erheblichen Teil der Baunebenkosten ausmachen, ist es wichtig, diese bereits bei der Hausplanung mit einzubeziehen. Kalkulieren Sie vor allem die Ausgaben für Garage und/oder Carport, Terrasse und Hauseingang in Ihr Baubudget mit ein, da diese Elemente oftmals zeitgleich zum Hausbau oder kurz danach umgesetzt werden. Wenn Sie ein Fertighaus bauen, können die Kosten für die drei
genannten Bestandteile der Außenanlage mitunter bereits im Hauspreis inklusive sein. Erkundigen Sie sich daher bei dem Hausanbieter nach dem Leistungsumfang.
Insbesondere die Außenanlage vor dem Haus und alle Gehwege rundherum sind früh geplant und eingebaut sehr sinnvoll. Durch die Anlage von befestigten Gehwegen, Treppenstufen und eine gepflasterte Einfahrt oder Stellfläche für Ihre Fahrzeuge bewegen Sie sich sicher um das Haus herum und tragen weniger Schmutz in den Innenbereich rein. Auch wenn der optische Grund vernachlässigbar scheint, darf man nicht unterschätzen wie sehr ein fertiger Hauseingang zum richtigen Wohnerlebnis beiträgt und ein Gefühl von Angekommen-Sein vermittelt.
Je nach Grundstücksgröße, Qualität, Ausführung und Ausstattung Ihrer Außenanlage können Sie mit zusätzlichen Kosten von ca. 5 – 15 Prozent Ihrer Bausumme rechnen.
Dazu zählen Kosten für:
Im Folgenden geben wir Beispielpreise zu den einzelnen Baunebenkosten der Außenanlage. Diese sind als Richtwerte zu verstehen und können teilweise stark abweichen.
Baggerarbeiten und die Bodenaufbereitung
Die meisten Erdarbeiten werden mit einem Bagger erledigt. Dazu gehört nicht nur der Aushub selbst, sondern auch das Verteilen oder Entsorgen, das Einebnen oder Abgraben der Hänge, das Abtragen und eventuelle Wiederaufbringen des Mutterbodens. Dabei wird der Einsatz des Baggers in der Regel nach Stunden abgerechnet, wie hoch die Kosten tatsächlich ausfallen, hängt von der Beschaffenheit des Bodens ab. So kostet ein 3,5 Tonnen Bagger mit Fahrer zwischen 60 und 75 Euro pro Stunde, ein 20 Tonnen Bagger zwischen 65 und 90 Euro pro Stunde. Von der Bodenklasse hängt es ab, wie teuer die Baggerarbeiten werden.
Kosten für 10 Kubikmeter nach Bodenklasse:
Entsorgungskosten von z.B. Erdaushub oder Grünschnitt/Bepflanzungen
Die Entsorgung von Erdaushub kostet zwischen 5 und 15 Euro je Kubikmeter. Kann der Grünschnitt oder die Bepflanzung als Grundlage für einen Kompost dienen, fallen kaum Kosten an. Andernfalls ist ein Container für den Grünabfall angebracht, oder er wird per Kofferraum zur örtlichen Grünschnittannahmestelle gebracht und kann dort in der Regel kostenlos abgegeben werden.
Bau einer Garage oder eines Carports
Hier kommt es vor allem auf die Größe und das gewählte Material an. Während ein kleiner Carport aus Holz je nach Holzsorte zwischen 500 und 7.500 kostet, sind für einen Doppelcarport zwischen 500 und 9.000 Euro fällig. Ein Carport aus Aluminium schlägt dagegen schon mit 1.200 bis 10.000 Euro zu Buche. Eine Garage kostet zwischen 15.000 und 25.000 Euro. Wie hoch die Kosten schließlich werden, hängt von der gewünschten Größe und der Ausstattung ab. Nicht dazu zählt der Bodenbelag, auf den wir im nächsten Abschnitt weiter eingehen.
Wir haben für Sie eine Reihe von typischen Bestandteilen einer Außenanlage mit den damit verbundenen Kosten zusammengefasst. Dabei unterscheiden wir zwischen den Einbau-Kosten / Handwerkerkosten und den Materialkosten.
Einbaukosten / Handwerkerkosten
Wenn Sie ein Unternehmen mit der Anfertigung Ihrer Außenanlage beauftragen, kommen in der Regel je nach Region in etwa zwischen 40 und 65 Euro pro Stunde Arbeitszeit auf Sie zu. Wenn zusätzliche Maschinen gemietet werden müssen (z.B. Bagger), kann sich dieser Satz auf bis zu 90 Euro pro Stunde erhöhen. Wie viel Zeit der Einbau in Anspruch nimmt, hängt immer vom Aufwand der Flächenvorbereitung, der Größe der Fläche, der Komplexität des Projekts und der Wahl des Materials ab.
Im Durchschnitt fällt in etwa folgender Zeitaufwand an, wenn Experten den Aufbau übernehmen:
Fläche vorbereiten: ca. 2 – 7 Arbeitstage
Hofeinfahrt pflastern (40 m²): ca. 1 - 2 Arbeitstage
Terrassenplatten verlegen (40 m²): ca. 1 - 2 Arbeitstage
Stufen setzen (10 Stück): ca. 1 - 2 Arbeitstage
Mauer/Zaun aufbauen (10 laufende Meter, 1m Höhe): 1 – 5 Arbeitstage
Design/Planung: 1 – 5 Arbeitstage
Sie brauchen ein Unternehmen, das Ihre Außenanlage gestaltet? In unserem Verarbeiterfinder finden Sie passende Partner in Ihrer Nähe.
Hofeinfahrt
Die Kosten für den Unterbau und das Fugenmaterial (Schotter, Kies und Fugensand) variieren stark nach Region und liegen ca. zwischen 10 und 20 Euro pro Quadratmeter. Pflastersteine gibt es schon ab ca. 16 Euro pro Quadratmeter.
Wie hoch die Gesamtmaterialkosten für Ihr spezielles Projekt in etwa sind, können Sie unverbindlich in unserem Bedarfsrechner für Pflastersteine kalkulieren lassen.
Sie wollen Ihre Pflastersteine selbst verlegen? Erfahren Sie mehr dazu in unserer Schritt-für-Schritt-Anleitung:
Terrasse
Die Materialkosten für eine einfache Terrasse fangen bei ca. 40€ pro Quadratmeter an. Das beinhaltet eine Unterbaukonstruktion sowie den Terrassenbelag. Große Kostenunterschiede kommen vor allem durch das verwendete Material zu Stande.
Hier eine grobe Übersicht über die Kosten pro Quadratmeter für die verschiedenen Terrassenbeläge:
Betonplatten: zwischen 20 Euro und 100 Euro
Keramikfliesen: zwischen 25 Euro und 110 Euro
Natursteinplatten: zwischen 30 Euro und 200 Euro
Holz: zwischen 90 Euro und 180 Euro
Sie wollen genauer wissen in welcher Spanne sich Ihre Terrasse aus Betonplatten oder Keramikplatten befindet? Nutzen Sie dazu unseren unverbindlichen Bedarfsrechner für Terrassenplatten.
Sie wollen Geld sparen und Ihre Betonplatten selbst verlegen? Wir erklären Ihnen in unserer Video-Anleitung wie Sie Schritt für Schritt vorgehen:
Gehweg
Die Kosten für den Gehweg richten sich nach dessen Länge und den verwendeten Pflastersteinen oder Platten. Hier betragen die Materialkosten zwischen 16 und 120 Euro pro Quadratmeter. Dazu kommt der Aufbau aus Splitt und Kies von ca. 10 – 20 Euro pro Quadratmeter, abhängig von der Region.
Sie wollen genauer wissen, wie teuer Ihr Gehweg werden könnte? Nutzen Sie dazu unseren Bedarfsrechner für Gehwege.
Treppenstufen
Hier hängen die Kosten vom Material und der Höhe und Breite der Treppe ab. So gibt es eine Außentreppe aus Metall bereits ab 500 Euro. Eine Treppenanlage aus Betonstein oder Naturstein mit Blockstufen kostet pro Stufe zwischen 30 und 250 Euro.
Werden Stufen aus Beton selbst gegossen, werden Schalbretter, Nägel und Beton benötigt.
Randsteine
Betonsteine gibt es zwischen 4 und 15 Euro pro Meter, Naturstein kostet zwischen 15 und 40 Euro pro Meter. Dazu wird Sand, Splitt und Beton für etwa 3 bis 10 Euro pro Meter benötigt.
Wenn Sie Randsteine selbst setzen möchten, folgen Sie einfach unserer Aufbauanleitung in diesem Video:
Mauern/Zäune
Die Kosten für eine Mauer oder einen Zaun hängen vom Material und der Bauhöhe ab. Niedrige Varianten bis 100 cm Höhe, die rein zur Eingrenzung von Grundstücken, Flächen oder Beeten dienen, kosten zwischen 25 und 250 Euro pro Meter. Höhere Zäune oder Mauern, die als Sichtschutz zum Einsatz kommen und bis zu 160 cm hoch sind können das Doppelte kosten.
Sie wollen Ihre Mauer selbst setzen? Dann lassen Sie sich von unserer do-it-yourself-Aufbauanleitung mit wichtigen Tipps und Tricks helfen:
Überprüft ein Statiker, ob ein Aufbau (z.B. Garage, Carport, Mauer, etc.) standsicher ist, kostet der Standsicherheitsnachweis ab 669 Euro und die Prüfung der Ausführungszeichnungen 334,50 Euro (50 Prozent der Grundgebühr).
Bei all diesen genannten Arbeiten lohnt es sich, diese bereits parallel zum Hausbau umzusetzen. Die weitere Aufwertung der Außenanlage durch die Begrünung, das Anlegen von Beeten, die
Wenn bereits früh feststeht, dass Sie im Garten einen Pool oder Teich anlegen wollen, können Sie zusätzliche Kosten sparen, indem Sie den Aushub des Lochs gleichzeitig mit dem Aushub der Baugrube angehen so lange die Maschinen und das Personal sowieso vor Ort sind.
Wenn Sie die Außenanlage gestalten, können Sie in der Regel sehr viel mehr selbst übernehmen als beim Bau des Hauses selbst. Eigenleistung ist eine gute Möglichkeit, die Kosten für die Außenanlage zu minimieren. Je knapper Sie bei der Finanzierung Ihres Eigenheims kalkuliert haben, desto weniger Spielraum bleibt oft für die Gestaltung der Außenanlagen mit Kosten. Falls Ihr Grundstück in Hanglage liegt, müssen Sie in der Regel mit höheren Kosten für die Außenanlage rechnen als bei ebenem Bauland. Vergleichen Sie in Ruhe die Angebote und planen Sie Ihre Außenanlage bereits, bevor das Haus überhaupt fertig ist. Somit ist Ihr Budget bestens aufgestellt und der Garten wird schnell zur Wohlfühloase.